- Meine Wahrnehmung -
... und was sich daraus für Schwierigkeiten ergeben ...

Exterozeption/Außenwahrnehmung:

- Hören (Akustisch): Meine Ohren sind erwiesenermaßen übersensibel. Dennoch hängt die Sensibilität auch vom momentanen Stresszustand und den Energiereserven ab. Habe ich gerade einen hohen Stresslevel und wenig Energiereserven, wird es ganz schlimm - dann laufe ich oft nur noch mit Ohrenstöpseln herum. Obwohl ich auch dadurch die Innengeräusche meines Körpers noch lauter höre als normal, so dämpfen sie dennoch die Außengeräusche etwas ab. Ein unerträglicher Lärmpegel wird somit halbwegs erträglich.
Wie schon angedeutet höre ich auch meine eigenen Körpergeräusche sehr stark. Insbesondere beim Einschlafen kann es sehr störend wirken, wenn ich das Blut durch die Adern im Kopf fließen höre - das rauscht; wenn ich den Pulsschlag höre - das klopft; wenn ich meine eigenen Atemzüge höre, und das nie abstellen kann.

- Sehen (Visuell): Meine Sehschärfe liegt bei etwa 120% - aber nur noch mit Brille. Kurzsichtig bin ich, und außerdem trage ich eine farbige Brille, einen sogenannten Frequenzfilter, der Lichtfrequenzen, die mein Gehirn bei der Verarbeitung visueller Signale stören, herausfiltert. Außerdem trage ich oft eine Schirmmütze, um mein Gesichtsfeld künstlich einzuschränken, und störende Nebenbewegungen fernzuhalten, ähnlich der Scheuklappen bei Pferden. Zu anderen Zeiten dagegen sehe ich nur 'fragmentarisch' - die visuellen Zusammenhänge scheinen nicht mehr zu stimmen. Zusätzlich bin ich ziemlich lichtempfindlich.

- Schmecken (gustatorisch) / Riechen (Olfaktorisch): Mein Speiseplan ist limitiert - kein Kohl, keine Saucen, kein .... und an allem, was ich probiere, wird zuerst ausgiebig geschnuppert.

- Fühlen (Taktil): Meine Haut ist unterschiedlich empfindlich. Umarmungen mag ich meist nicht. Wollpullover kann ich auf der Haut nicht ertragen, da wird ein glatterer Pulli druntergezogen. Schildchen in Klamotten entferne ich auch meist. Lege ich meine Hand auf das Knie - dann fühle ich entweder die Hand, oder aber das Knie - niemals beide zugleich.

- Wärme-/Kälteempfinden: Wärme bzw. Hitze ertrage ich nicht gut. Kälte schon besser. Zeitweise habe ich überhaupt nie gefroren, und bin im Winter mit T-Shirt und Sandalen in die Schule gefahren. Abgesehen davon habe ich es irgendwie meistens geschafft, meinen Körper davon zu überzeugen, daß es gar nicht so kalt ist, daß ich frieren könnte - meist höre ich dann tatsächlich auf zu frieren.

Vestibulärsinn/Gleichgewicht: Eigentlich habe ich ein gutes Gleichgewicht, habe auch unermüdlich das Balancieren geübt als Kind, kann extrem lange auf einem Bein stehen - einzig: wenn ich die Augen schließe, scheint mein gleichgewichtssinn sich augenblicklich zu verabschieden.

Propriozeption/Eigenwahrnehmung: Erstmal: Die Eigenwahrnehmung ist die Wahrnehmung, die es einem ermöglicht zu bestimmen, welche Lage der Körper zum Untergrund hat, welche Position die einzelnen Glieder zueinander haben. Diese ist bei mir nicht immer komplett vorhanden. Oft 'vergesse' ich, daß meine Hand irgendwo aufliegt und habe vielmehr das Gefühl, sie schwebe in leerer Luft. Auch meine Füße beim Laufen haben nicht immer die Position zueinander, die ich 'erfühle' - sie können einen völlig anderen Winkel einnehmen, als ich glaube daß sie haben.

Interozeption/Innenwahrnehmung: Hunger- und Durstgefühl kann ich verwechseln. Es kann sogar sein, daß ich aufs Klo renne, und in Wirklichkeit habe ich Durst. Oder aber ich trinke etwas, im Glauben ich sei durstig, in Wirklichkeit bin ich nur müde.

Im Overload wird die Wahrnehmung durcheinandergeschüttelt und wechselhaft. Sämtliche Nervenbahnen scheinen durcheinanderzugeraten - sowohl sensorische als auch motorische.

© Diana, Oktober 2002

Kommentarbox: